Isocyanate: Arbeitsbedingte Exposition und Krankheitsbilder.

Isocyanate-Exposition in verschiedenen Industriezweigen und deren Folgen.

Beschreibung

Di- und Poly-Isocyanate werden in großem Umfang für die Herstellung verschiedenster Schaumstoffe, Elastomere, als Kleber, Lackhärter, Beschichtungsmaterial u.v.a.m. eingesetzt. Ihre unsachgemäße Anwendung führt zu einer gesundheitsrelevanten inhalativen, z.T. auch kutanen Aufnahme. Expositionen gegenüber Isocyanaten finden vorwiegend in der Kraftfahrzeugindustrie, im Maschinenbau, in Gießereien, im Baugewerbe und im Bergbau, in der Elektro- und Elektronikindustrie, Farbenherstellung und -anwendung. Kunststoffindustrie, Druckindustrie, Timber-,Möbel- und Textilindustrie und teilweise auch im medizinischen Bereich (z.B. Polyurethangips) statt. Gesundheitsgefährdende Belastungen durch thermische Zersetzungsprodukte von Isocyanatprodukten (Polyurethanen) und anderen Materialien werden bisher zu wenig beachtet. Unter den Gesundheitsstörungen stehen obstruktive Atemwegserkrankungen ganz im Vordergrund. Wesentlich seltener treten exogen allergische Alveolitiden und Hautekzeme auf. Eine konsequente und qualifizierte betriebsärztliche Vorsorge trägt in Ergänzung zur am gesetzlichen Regelwerk orientierten Primärprävention dazu bei, dass Erkrankungen weitestgehend vermieden werden können. Hierzu gehört auch die Etablierung eines validierten Biomonitorings gefährdeter Arbeitnehmer.

Autor

Xaver Baur

Verlag

Pneumologie

Version

2003;57:526-531