Wie stellt man in welchen sozialen Situationen die richtigen Fragen? Dem geht ein kleines, für die Praxis geschriebenes Büchlein von Anne Brunner nach. Die Autorin ist Professorin für das Fach „Schlüsselqualifikationen“ an der Fachhochschule München. In kurzen, stets mit konkreten Beispielen illustrierten Lektionen wird die Kunst des Fragens sachlich gehaltvoll, aber allgemeinverständlich und locker geschrieben abgehandelt. Eine gute Handlungsanleitung für alle Sozialberufe.
Beschreibung
„Wissen Sie Fragen zu meinen Antworten?“, zitiert Anne Brunner in ihrem Büchlein über die Kunst des Fragens den ehemaligen amerikanischen Außenminister Henry Kissinger. Fragen und Antworten sind wie Tanzpartner, mal führt der eine, mal der andere, und die aufgeführten Tänze können ganz verschieden sein. Mit Fragen kann man ein Gespräch eröffnen, man kann Menschen damit Mut machen, kann ihnen – Sokrates war darin ein Meister – das eigene Denken verständlicher machen. Mit Fragen kann man aber auch Gespräche abbrechen, Herrschaftsansprüche stellen und das Denken in die Irre führen. Die richtige Frage stellen zu können, ist zweifellos eine Kunst, doch immerhin eine, die man lernen kann. Anne Brunner, Professorin für das ungewöhnliche Fach „Schlüsselqualifikationen“ an der Fachhochschule München, hat dazu eine kleine praxisorientierte Anleitung geschrieben. Anhand konkreter Beispiele führt sie vor Augen, welche Wirkungen Fragen haben können, wie man etwa bei Vorträgen oder in der Personalführung fragend weiterkommt und welche Art des Fragens man besser vermeiden sollte, wenn einem wirklich an der Aufklärung eines Sachverhalts gelegen ist. Das Buch ist durchweg locker und humorvoll geschrieben, man spürt zwar die dahinter stehende theoretische Fundierung, aber es wird nirgendwo „theoretisiert“. In kurzen Lektionen wird man so durch die Welt des Fragens geführt – bis zum Abschluss ein Kapitel mit „Fragen, die Sie sich selbst einmal stellen können“ den Leser mit sich selbst ins Gespräch bringt. Die Antworten auf diese Fragen leben wir täglich, die Fragen dazu kennen wir, im Sinne Kissingers, oft nicht. Quelle der Besprechung: Joseph Kuhn in Zeitschrift Prävention 3/2006
Autor
Anne Brunner
Verlag
Carl Hanser Verlag München
Version
2006
Preis
5,90
ISBN
3-446-40554-2