Fehlzeiten-Report 2009

Arbeit und Psyche: Belastungen reduzieren – Wohlbefinden fördern

Buchumschlag

Der Fehlzeiten-Report 2009, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) und der Universität Bielefeld herausgegeben wird, informiert – seit nun zehn Jahren - jährlich umfassend über die Krankenstandsentwicklung in der deutschen Wirtschaft. Neben einem Überblick über die Verbreitung, Kosten und Formen psychischer Belastungen und Beeinträchtigungen wird anhand aktueller Studien wie etwa zum Phänomen „Präsentismus“ und Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis aufgezeigt, wie Unternehmen einerseits psychische Belastungen reduzieren und andererseits psychisches Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern können.

Beschreibung

In seinem Schwerpunkt beschäftigt sich der Fehlzeiten-Report 2009 mit dem Thema „Arbeit und Psyche: Belastungen reduzieren – Wohlbefinden fördern“. Der Report bleibt nicht bei einer Bestandsaufnahme psychischer Belastungen und Beeinträchtigungen stehen, sondern bietet in einer Vielzahl von Beiträgen einen Überblick zu Interventionsmöglichkeiten zur Förderung psychischen Wohlbefindens unter den Bedingungen ergebnisorientiert gesteuerter Arbeitssysteme einerseits und Erfahrungsberichten aus der Unternehmenspraxis andererseits. Der Focus dieser Beiträge liegt bei dem Thema Führung und Gesundheit. Streicher und Frey argumentieren, dass Unternehmen nur langfristig erfolgreich sein werden, wenn sie die Entfaltung der Mitarbeiter am Arbeitsplatz gewährleisten. Dazu müssen neue Unternehmens- und Führungskulturen geschaffen werden. Zur Förderung von Spitzenleistungen haben sich sogenannte Centers of Excellence bewährt. Deren Unternehmenskultur zeichnet sich insbesondere aus durch einen hohen Leistungsanspruch gepaart mit Wertschätzung und Selbstentfaltungsmöglichkeiten aus.
Die Autoren Wilde, Dunkel, Hinrichs und Menz fragen: wie kann Gesundheit als Führungsaufgabe unter den Bedingungen dezentralisierter Verantwortlichkeit aussehen? Ihre Empfehlungen für die Praxis haben sie im Projekt PARGEMA gewonnen. Dazu haben sie fast einhundert qualitative Experteninterviews und Intensivinterviews mit Mitarbeitern und Führungskräften in drei Unternehmen geführt.
Vier betriebliche Gesundheitsberater der AOK Bayern fassen in ihrem Beitrag „Psychische Belastungen reduzieren – Die Rolle der Führungskräfte“ die Ergebnisse aus Gesundheitszirkeln und Mitarbeiterbefragungen zusammen und zeigen die wichtige Rolle der Führungskräfte bei der Reduzierung psychischer Belastungen. Sie haben sechs Aspekte gesundheitsgerechter Führung aus ihrer Beratungspraxis identifiziert, und zwar Rollenklarheit, Gestaltung von Arbeitsbedingungen, Gestaltung sozialer Beziehungen und organisationaler Einbindung, Führung durch gelungene Kommunikation, Führung und Qualifizierung sowie Führungskräfte als Gesundheitscoach für Mitarbeiter. Fazit: allen Leserinnen, die sich eingehender mit dem Thema „Psyche und Arbeit“ beschäftigen wollen, ist die Anschaffung des Reports zu empfehlen.
Axel Herbst

Autor

Badura/Schröder/Klose/Macco (Hrsg.)

Verlag

Springer

Version

2010

Preis

44,95

ISBN

978-3-642-01077-4